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Autonome Hamburger Frauenhäuser fordern wirkungsvolle Umsetzung des Gewalthilfegesetzes

Gravierende Unterversorgung bei Schutzplätzen – Ignoriert Hamburg Standards der Istanbul-Konvention?

Das Gewalthilfegesetz (GewHG) ist verabschiedet – doch wie Hamburg die gesetzlichen Vorgaben umsetzen will, bleibt unklar. Als Hamburger autonome Frauenhäuser fordern wir von der Stadt einen konkreten Plan zur Schaffung ausreichender Schutzplätze für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder.

 
 

Logo autonome Frauenhäuser Hamburg

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Dramatische Unterversorgung in Hamburg

Die Realität in Hamburg ist dramatisch: Während das neue Gesetz ausreichend Plätze vorsieht und die Istanbul-Konvention klare Standards definiert, hinkt Hamburg weit hinterher. Statt der nach Istanbul-Konvention erforderlichen rund 500 Schutzplätze stehen in Hamburg lediglich etwa 260 Plätze zur Verfügung – Hamburg verfügt damit nur über rund die Hälfte der erforderlichen Mindestkapazität.

Diese gravierende Lücke wird täglich spürbar: Die Hamburger Frauenhäuser sind dauerhaft voll oder überbelegt. Schutzsuchende Frauen müssen Hamburg gegen ihren Willen verlassen und in anderen Bundesländern untergebracht werden. Gleichzeitig können wir kaum Frauen aus anderen Bundesländern aufnehmen, die in Hamburg Schutz suchen. (Obwohl die anderen Bundesländer hohe Zahlen von Frauen aus Hamburg aufnehmen)

 "Immer wieder müssen wir Frauen in akuter Gefahr vertrösten oder sie hunderte Kilometer weit wegschicken, obwohl sie hier in Hamburg ihr soziales Umfeld haben", sagt Elise Schultz, Mitarbeiterin der 24-7 Notaufnahme der Hamburger Frauenhäuser. "Das bedeutet für die betroffenen Frauen und ihre Kinder zusätzliche Belastungen in einer ohnehin schon schwierigen Situation."

 

Rechtsanspruch ab 2032 – Es fehlen weit über 200 Schutzplätze

Ab 2032 tritt der gesetzliche Rechtsanspruch auf Schutz vor Gewalt in Kraft. Doch ob und wie die notwendigen zusätzlichen Frauenhausplätze geschaffen werden sollen, ist derzeit vollkommen unklar.  

"Hamburg kann nicht einfach die Augen vor dem offensichtlichen Bedarf verschließen. Es braucht mehr Schutzplätze in Hamburg. Die Zeit läuft ab, und jeder Tag ohne Plan bedeutet, dass mehr Frauen und Kinder ohne den Schutz bleiben, der ihnen rechtlich zusteht.", kritisiert Nicole Grieße, Mitarbeitende des 5. Hamburger Frauenhauses.

 

Wir fordern von der Hamburger Politik:

Gewaltschutz rettet Leben. Hamburg darf nicht länger wegschauen, während Frauen und Kinder aufgrund fehlender Plätze nicht den Schutz erhalten, den sie dringend benötigen.

 

Autonome Frauenhäuser Hamburg & 24/7 – Notaufnahme der Hamburger Frauenhäuser
[Frauen helfen Frauen e.V. ; 2. Hamburger Frauenhaus e.V.;  4. Hamburger Frauenhaus e.V; 5. Hamburger Frauenhaus e.V. ]