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100 Tage überbelegt - es reicht!

Mehr Plätze für die Notaufnahme der Hamburger Frauenhäuser

Logo 24/7 - zentrale Notaufnahme

In Hamburg soll jede gewaltbetroffene Frau einen Schutzplatz finden. Gewaltbetroffene Frauen können sich 24 Stunden 7 Tage die Woche an die 24/7- Notaufnahme der Hamburger Frauenhäuser wenden und finden hier üblicherweise schnell und unbürokratisch Schutz. Die 24/7 hat derzeit Platz für 15 Frauen und Kinder.

In den letzten Jahren hat die 24/7 immer wieder mehr Personen aufgenommen als Plätze zur Verfügung stehen. 2022 war die 24/7 an 138 Tagen überbelegt. 2023 waren es 99 Tage.

Jana Marx, Mitarbeiterin der 24/7 sagt: „Es ist so ätzend, wenn ich bei der Arbeit Angst davor habe, dass das Telefon klingelt und eine Frau sagt, dass sie Schutz braucht, es hier aber schon alles voll ist und ich nicht weiß, wie ich sie unterbringen soll.“

„Es ist sehr ungerecht, dass Frauen und Kinder, die Gewalt erfahren, auch nach dem Verlassen der Gewaltsituation so viele Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. In der 24/7 müssen wir z.B. Frauen immer wieder vertrösten, weil die Notaufnahme voll oder überbelegt ist.“, kritisiert Sevda Pasin, Mitarbeiterin der 24/7.

Sylvia Cadera, Mitarbeiterin der 24/7, ergänzt: „Wenn wir mal wieder überbelegt sind, geht hier alles drunter und drüber. Wir können dann nicht allen gerecht werden. Die Frauen und Kinder sind in der Krise. Es braucht Zeit, um gut unterstützen zu können und mit jeder Frau eine passende Perspektive zu entwickeln.  Auch für die Sicherheit sind solche Situationen schwierig. Wenn nicht mehr genug Zeit ist, um in Ruhe die Bedrohungssituation zu besprechen und unsere Schutzmaßnahmen zu erklären, führt das zu einem Sicherheitsrisiko für uns alle.“

Um Frauen und Kinder unbürokratisch, verlässlich und schnell Schutz zu bieten, braucht die 24/7 mehr Plätze. Wir können den Mangel nicht länger ausgleichen und fordern eine Vergrößerung der Notaufnahme der Hamburger Frauenhäuser auf 20 Plätze. Dafür brauchen wir mindestens 4 neue Kolleginnen und entsprechend mehr Mittel, um z.B. die Kosten für mehr Lebensmittel tragen zu können.

Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Das Versprechen der Regierung den Gewaltschutz auszubauen, muss endlich realisiert werden.