„Menschen mit prekärem Aufenthalt sind oft von Obdachlosigkeit betroffen. Gerade Frauen, die Gewalt erlebt haben oder von Menschenhandel betroffen sind und Migrant*innen in vulnerablen Situationen trifft es besonders hart“ so Lourdes Martínez von Amnesty for Women e.V.. Aus Angst vor Abschiebungen werden behördliche Unterstützungsangebote selbst in akuten Notsituationen nicht in Anspruch genommen und sind faktisch nicht zugänglich. Der aufenthaltsrechtlich begründete Ausschluss von Sozialleistungen verschärft die Situation massiv. Aktuell besteht ein dringender Bedarf an sicheren Unterkünften für schutzbedürftige Personen ohne regulären Aufenthaltsstatus und/oder Sozialleistungsansprüche.
„Wir erleben in unseren Beratungsstellen oftmals dramatische Geschichten und Menschen in ausweglosen Situationen, aber ohne Zugang zu Sozialleistungen können wir ihnen nicht die notwendigen Hilfen vermitteln“, schildert eine Projektkoordinatorin von KOOFRA e.V., Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel. Neben Opfern von Gewalt geht es auch um Betroffene von Menschenhandel und Ausbeutung, die Zeit brauchen, um sich über ihre rechtliche Situation zu informieren. Die aufenthaltsrechtliche Unsicherheit und die Angst vor weiterer Ausbeutung machen ihre Situation besonders prekär. Auch andere vulnerable Gruppen, wie trans* Menschen, schwer Erkrankte und Familien mit kleinen Kindern trifft die Wohnungslosigkeit oftmals besonders hart.
Die Beratungsstellen appellieren eindringlich an die Verantwortlichen in Hamburg, sich der Notsituation bewusst zu werden und sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen in akuter Obdachlosigkeit zu schützen. Die Unterzeichner*innen fordern zudem eine hinreichende Finanzierung entsprechender Beratungs- und Hilfsangebote sowie rechtliche Verbesserungen.
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